Hamburg. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält die Euro-Krise nicht für bewältigt. „Die Vertrauenskrise in die Geldmärkte ist vorbei. Die wirklichen Ursachen der Krise sind aber noch lange nicht überwunden“, sagte er der Zeitschrift „Bild der Frau“. „Das Problem ist: Wir haben eine gemeinsame Währung, aber keine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik“, so Schäuble. „Es wäre sinnvoll, wenn die EU-Kommission das Recht hätte, Haushalte der Regierungen zurückzuweisen, wenn diese zu viel Geld ausgeben wollen und die europäischen Regeln verletzen.“ Die Regierungen in Europa forderte er zu mehr Anstrengungen auf. Europa sei angesichts der globalen Entwicklung nicht dynamisch genug. „Wir brauchen weitere Reformen und dürfen uns auch in Deutschland nicht ausruhen.“ In dem sehr persönlichen Interview sprach der 71-Jährige auch über Sylt, sein Leben als Politiker und die Rolle seiner Frau.