Berlin. 14 deutsche Parteien werden nach dem vorläufigen Ergebnis im künftigen Europäischen Parlament vertreten sein – so viele wie nie. Weil das Bundesverfassungsgericht die Sperrklausel kippte, hatten diesmal auch kleine Parteien eine Chance.

Einführung der Faulenquote, eine Million Euro Existenzminimum (pro Person) und ein Wahlalter zwischen zwölf und 52: Das sind nur einige Punkte aus dem Programm, mit dem „Die Partei“ angetreten ist. Kaum gewählt, denkt deren Chef Martin Sonneborn schon wieder über einen Abschied nach: Der einzige Europaparlamentarier der Satire-Partei will nach einem Monat sein Mandat abgeben. Der frühere Chefredakteur der Satirezeitschrift „Titanic“ erklärte, damit eine Rotation einleiten zu wollen. „Wir werden versuchen, monatlich zurückzutreten, um 60 Parteimitglieder durchzuschleusen durch das EU-Parlament. Das heißt, dass jedes dieser Mitglieder einmal für 33.000 Euro im Monat sich Brüssel anschauen kann und dann zurücktritt und noch sechs Monate lang Übergangsgelder bezieht. Wir melken also die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat.“

Außer Sonneborn haben es noch Ex-NPD-Chef Udo Voigt für die Rechtsradikalen, Ulrike Müller (Freie Wähler), Stefan Eck (Tierschutzpartei), Arne Gericke (Familienpartei), Julia Reda (Piraten) und Klaus Buchner (ÖDP) ins EU-Parlament geschafft.