Es waren ausgerechnet Rapper aus Bonn, die Stimmung auf den SPD-Bundesparteitag in Dresden brachten.

Dresden. Für die größte Stimmung auf dem Dresdner SPD-Parteitag sorgten am Sonntag nicht etwa die Granden Sigmar Gabriel oder Frank-Walter Steinmeier, sondern eine Gruppe Rapper aus Bonn. Als sie am Mittag den Wilhelm-Dröscher-Preis entgegennahmen, animierten die 14- bis 16-Jährigen die rund 500 Delegierten zum Aufstehen und Klatschen. „Hebt die Faust in die Luft und schlagt den Feind in die Flucht“, reimten sie zur Freude des Parteitags. Als ein kräftig gebauter Rapper dem neuen SPD-Chef Sigmar Gabriel zurief, allein sei er ein Big Mac, zusammen mit Gabriel ein Doppel-Whopper, lachte der ganze Saal einschließlich des auf die Schippe genommenen Parteivorsitzenden. Steinmeier leistete dann allerdings der Aufforderung des Rappers, aus dem doppelten Whopper einen dreifachen zu machen, keine Folge mehr.

Der Rapper war nun schwer in Form gekommen. „Bei euch heißt es Genossinnen und Genossen, bei uns heißt es Homies“, sagte er. Die Jugendlichen wurden für das Gewaltpräventionsprojekt „Hip Hop gegen Gewalt an Schulen“ ausgezeichnet. „Hip-Hop gegen Gewalt“ ist ein innovatives Gewaltpräventionsprojekt, das „an problematischen Schulen wichtige ethnische, gesellschaftspolitische und kulturelle Inhalte jugendgerecht und alltagsrelevant“ vermitteln möchte, wie es in der Selbstdarstellung heißt.

Der „Wilhelm-Dröscher-Preis“ wurde 1982 auf Anregung des damaligen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt und seines Bundesgeschäftsführers Peter Glotz ins Leben gerufen. Mit der Namensgebung wird die Lebensleistung des damaligen SPD-Schatzmeisters Wilhelm Dröscher gewürdigt, der 1977 auf dem Hamburger Parteitag starb. Ziel der Auszeichnung ist die Würdigung der Arbeit von ideenreichen Organisationsgliederungen, Initiativen, Arbeitsgemeinschaften, Arbeitsgruppen und Netzwerken der SPD.