„So viel innerparteiliche Demokratie gab es noch nie“, lobt sich die Bundes-SPD auf ihrer Homepage selbst. Aber Transparenz ist offensichtlich nicht erwünscht. Das Abendblatt wollte von den Hamburger Ortsvereinen („Distrikte“) wissen, wie sie zum Koalitionsvertrag stehen. Die Bitte, eine entsprechende Mail weiterzuleiten, lehnte der Sprecher des Landesverbands ab. In einem vertraulichen Schreiben von ihm an die Distrikte heißt es weiter: „Liebe Genossinnen und Genossen, das derzeitige Interesse der Medien am Mitgliedervotum ist sehr groß. … Falls euch ähnliche Anfragen erreichen, würde ich euch darum bitten, auch die Regionalkonferenz abzuwarten, die meines Erachtens ein wesentlicher Bestandteil der innerparteilichen Meinungsbildung ist“, schreibt SPD-Sprecher Lars Balcke. Das werden viele Mitglieder als Bitte oder Aufforderung verstehen, nicht zu antworten.