Wiesbaden. Der größte deutsche Internetknoten in Frankfurt wird nach Aussage von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich nicht von den US-Geheimdiensten ausgespäht. Er habe keine Hinweise von deutschen Sicherheitsbehörden erhalten, die dies nahelegten, sagte Friedrich am Dienstag in Wiesbaden auf einem Internet-Sicherheitskongress der CDU. „Wenn ein ausländischer Dienst den Internetknoten in Frankfurt anzapfen würde, wäre das eine Verletzung unserer Souveränitätsrechte.“ Ein Großteil des deutschen Internetverkehrs mit dem Rest der Welt läuft über die De-Cix genannte Vermittlungsstelle. Gemessen am Datendurchsatz ist sie eine der größten der Welt.

Friedrich verlangte von den USA Aufklärung über das Ausmaß ihrer Datenspäherei in Deutschland. Er habe aber keine Zweifel daran, dass Deutschland weiter „erstklassiger Partner“ der USA sei.

Hintergrund der Äußerungen sind Berichte über Spähprogramme der USA, die den Internetverkehr in großem Stil überwachen sollen. Die Enthüllungen gehen auf den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden zurück.

Bereits am Montag hatte ein Vertreter des Knotenbetreibers De-Cix erklärt, dass man keine Hinweise auf eine Ausspähung der Vermittlungsstelle habe. „Da gibt es keine Leitungen, die wir nicht kennen.“ Eine Ausspähung wäre auch ein Verstoß gegen das Grundgesetz, sagte der Technische Beirat bei De-Cix, Klaus Landefeld.