CDU-Politiker Bosbach hat nach seinem Zusammenbruch bei der Landesvertreterversammlung berichtet, dass sich der Defekt seines implantierten Defibrillators, wie ein Faustschlag von Klitschko anfühlte.

Berlin. Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ist auf einer Parteiversammlung in Münster zusammengebrochen, weil sein implantierter Herz-Defibrillator einen Defekt hatte. Der 60-Jährige, der auch krebskrank ist, erhielt von dem zur Herzsteuerung gedachten Gerät am Sonnabend einen starken Stromstoß und wurde zur Beobachtung in die Universitätsklinik Münster gebracht. Schon wenig später konnte er aber nach Hause zurückkehren. An diesem Montag werde in der Berliner Klinik Charité entschieden, ob der defekte Defibrillator in einer Operation ausgetauscht werde, sagte Bosbach der „Bild am Sonntag“. Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses wollte dennoch am Sonntagabend an der ARD-Talkshow „Günther Jauch“ teilnehmen.

Das Gerät habe am Sonnabend ohne medizinische Notwendigkeit einen starken Stromstoß abgegeben. „Es war, als ob mir Klitschko einen Volltreffer vor die Brust verpasst hätte. Das hat mich von den Beinen geholt“, sagte Bosbach der Zeitung. Der Kölner „Express“ schrieb, noch aus der Klinik habe er sich per SMS gemeldet: „Mein Defibrillator hat einen Schock abgegeben, aber dafür ist er ja auch da.“

Vor seinem Kollaps war Bosbach auf der Landesdelegiertenkonferenz der nordrhein-westfälischen CDU mit 97 Prozent der Stimmen auf den sicheren siebenten Platz der Landesliste für die Bundestagswahl am 22. September gewählt worden. Bosbach hat Prostatakrebs sowie Knochenmetastasen in Wirbelsäule und Becken. Nach reiflicher Überlegung trete er trotzdem wieder zur Bundestagswahl an, hatte der Rheinländer im Dezember gesagt. „Es ginge mir doch auch nicht besser, wenn ich jetzt weniger arbeiten würde.“