Rom/Hamburg. Italiens Hauptstadt Rom wappnet sich für einen Ansturm von Gläubigen zum vorletzten Angelus-Gebet des scheidenden Papstes. Mehr als 100.000 Pilger, Touristen und Schaulustige dürften an diesem Sonntag bei voraussichtlich frühlingshaftem Wetter auf den Petersplatz strömen, um Benedikt XVI. am Mittag bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte vor dem Ende seines Pontifikats am 28. Februar zu sehen. Rom trifft bereits Vorkehrungen, um den Ansturm bis zum Rücktritt des Papstes und bis zur Wahl seines Nachfolgers zu bewältigen. Bürgermeister Gianni Alemanno bat Ministerpräsident Mario Monti um finanzielle Unterstützung.

Auch die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft: So werden beispielsweise die Ordnungskräfte am und um den Petersplatz verstärkt. Auch der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut werden. Einen Vorgeschmack auf das Interesse gab die wohl letzte große Messe mit Benedikt XVI. am Aschermittwoch: Die Schlange der Wartenden reichte einmal um den Platz. Und auch an der Generalaudienz am Vormittag hatten Tausende teilgenommen.

Wenn Benedikt per Hubschrauber vom Vatikan aus in den Ruhestand entschwebt, feiern die deutschen Bischöfe zeitgleich einen Dankgottesdienst in Berlin. Zum Ende der Amtszeit lädt die katholische Deutsche Bischofskonferenz für den 28. Februar in die Hedwigs-Kathedrale ein. Hauptzelebrant ist der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch.

Benedikt ist aus Sicht des Journalisten und Buchautors Gianluigi Nuzzi auch aus Enttäuschung über Machtkämpfe in der römischen Kurie zurückgetreten. "Nur wer an Märchen glaubt, vertritt die Version, dass er ausschließlich aus Erschöpfung zurückgetreten ist", sagte der Italiener zu "Spiegel Online". "Er war allein - und man hat ihn allein gelassen."