Hannovers Bildungsministerin Johanna Wanka soll Amt schon am Donnerstag übernehmen

Berlin. Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat mit ihrem Rücktritt Kanzlerin Angela Merkel eine lange, quälende Personaldebatte im Wahljahr 2013 erspart. Schavan zog am Sonnabend die Konsequenz aus der Aberkennung ihres Doktortitels durch die Düsseldorfer Universität. Sie wolle Schaden von ihrem Amt, der Regierung und ihrer Partei abwenden, begründete die CDU-Politikerin ihren Schritt. Nur "sehr schweren Herzens" habe sie das Rücktrittsgesuch angenommen, sagte Angela Merkel in ihrer sehr emotional vorgetragenen Erklärung. Annette Schavan sei die "anerkannteste und profilierteste Bildungspolitikerin" im Land.

Als Nachfolgerin benannte Merkel die Mathematikerin Johanna Wanka, zuletzt Kultur- und Bildungsministerin in Niedersachsen. Die 61-Jährige soll ihr Amt am Donnerstag antreten. Bevor Johanna Wanka im April 2010 Ministerin in Hannover wurde, hatte sie das gleiche Amt neun Jahre lang in Brandenburg inne. Sie war die erste ostdeutsche Politikerin, die in einem westdeutschen Bundesland Ministerin wurde.

Auch in den Oppositionsparteien wurde Schavans Rücktritt mit Respekt kommentiert. "Frau Schavan ist eine hochanständige und kompetente Kollegin, um die es mir außerordentlich leidtut", sagte etwa SPD-Chef Sigmar Gabriel der "Welt am Sonntag".