Hamburg/Berlin. In zahlreichen Gedenkveranstaltungen und Gottesdiensten ist am Sonntag der Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gedacht worden. Landtage und Organisationen erinnerten 68 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz an die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tragen die Deutschen eine "immerwährende Verantwortung" für die NS-Verbrechen und den Holocaust.

Merkel rief in ihrer wöchentlichen Videobotschaft dazu auf, die Erinnerung an das "dunkle Kapitel" der NS-Diktatur wachzuhalten. "Die Shoa war etwas, was einen vollkommen fassungslos macht: Dass Menschen einfach, weil sie Juden waren, vernichtet werden sollten", sagte die Kanzlerin. Heute könne jeder Einzelne mit Mut und Zivilcourage dazu beitragen, dass Rassismus und Antisemitismus keine Chance haben.

Der Holocaust war auch Thema zahlreicher Gottesdienste. In Hamburg erinnerte Bischöfin Kirsten Fehrs an die maßlose Grausamkeit in Nazideutschland. Die Kirchen hätten in dieser Zeit mutiger widerstehen müssen, sagte sie in einer Predigt im Michel. Zur Gegenwart sagte sie: Selbst Begriffe wie Völkermord und Staatsterrorismus blieben "weit hinter der bestialischen Realität von KZ, Gestapo, Folterschrei und Friedhofstille" zurück.