Berlin. Das Debakel um den Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg sorgt für eine neue Kostenwelle und eine Führungskrise: Nach der vierten Verschiebung des Eröffnungstermins rechnet allein die Luftverkehrsbranche mit einem Schaden in Höhe eines dreistelligen Millionen-Betrages.

An der geplanten Berufung von Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) zum Aufsichtsratschef der Flughafen-Gesellschaft wird in der Bundesregierung Kritik laut. Platzeck soll Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nachfolgen. Im Finanzministerium gibt es aber offenbar Vorbehalte gegen Platzeck. Stattdessen solle ein Experte aus der Wirtschaft Chef des Gremiums werden, hieß es.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist wegen des Flughafens in Sorge. Sie sei "beunruhigt über Meldungen, die uns nun in regelmäßigen Abständen von der Baustelle erreichen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.