Regierung spricht von Schub für die Energiewende, doch die Finanzierung wackelt

Berlin. Neuer Anreiz für Hausbesitzer in Deutschland: Vom kommenden Jahr an will die Bundesregierung sie mit Einzelzuschüssen von bis zu 5000 Euro zur Wärmedämmung anregen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch hierfür eine Aufstockung der Bundesmittel von 2013 an um 300 Millionen Euro auf dann insgesamt 1,8 Milliarden Euro pro Jahr. Damit soll trotz des Scheiterns der Bund-Länder-Gespräche über einen Steuerbonus für energetische Sanierungen die Energiewende schneller vorankommen. Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) verspricht eine "unkomplizierte und unbürokratische Förderung". Laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sind in Deutschland 65 Prozent der Fassaden schlecht gedämmt und 60 Prozent der Fenster unzureichend isoliert.

Das auf acht Jahre angelegte Programm soll über die bundeseigene KfW-Bank laufen. Die meisten Mittel stammen aus dem Klimafonds der Regierung, der sich vor allem aus Einnahmen des EU-Handels mit CO2-Verschmutzungsrechten speist. Die Preise für Zertifikate sind aber eingebrochen. Das Zurückhalten von 900 Millionen CO2-Zertifikaten soll den Preis wieder erhöhen, doch dagegen wehrt sich Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Gelingt keine Einigung, könnten die Fördermittel wieder schmelzen.