Ausbildungszahlen sollen jährlich um zehn Prozent steigen. 30 Partner aus Bund, Länder und Verbänden hatten Pakt unterzeichnet.

Berlin. Gemeinsam wollen Politik, die Pflegebranche und die Bundesagentur für Arbeit (BA) dafür sorgen, dass in Deutschland mehr Altenpflegekräfte ausgebildet werden. Dazu wurde in Berlin am Donnerstag ein Ausbidlungspakt geschlossen. Die Bundesregierung will die Ausbildungszahlen im Bereich Pflege jährlich um zehn Prozent steigern.

Der Pakt sieht unter anderem vor, dass das dritte Jahr einer Umschulung zur Altenpflegekraft wieder vom Arbeitsamt bezahlt wird. Außerdem soll die Ausbildungszeit bei Vorkenntnissen auf zwei Jahre verkürzt werden, teilte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Donnerstag in Berlin mit. Zudem sollen 4.000 Pflegehelfer zu Altenpflegefachkräften ausgebildet werden. Das soll vom kommenden Jahr an bis Ende 2015 gelten.

Die Finanzierung war Ende 2010 ausgelaufen und wird seitdem in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Ein Schulplatz kostet rund 300 Euro im Monat, hinzu kommt der Unterhalt. Viele Umschüler können das nicht selbst bezahlen. Wer mit Berufserfahrungen und Vorkenntnissen in eine Altenpflegeausbildung geht, soll künftig die Ausbildungszeit verkürzen können. Langfristig sollen die unterschiedlichen Pflegeberufe in einem Ausbildungsgang zusammengefasst werden.

Mit der „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege“ sollen nach Angaben der Diakonie Deutschland die Ausbildungskapazitäten bis 2015 um zehn Prozent erweitert werden. Die Diakonie hat ebenso wie die Caritas, die AWO und weitere Verbände die Vereinbarung mit dem Bundesfamilienministerium unterzeichnet. Auch die Arbeitgeberverbände in der Pflegebranche und die Gewerkschaften unterstützen den Ausbildungspakt.

Ferner sei geplant, die Gesundheitsförderung für Pflegekräfte zu verbessern, sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). 30 Partner aus Bund, Länder und Verbänden hatten zuvor einen sogenannten Ausbildungspakt unterzeichnet, um dem Fachkräftemangel in dem Bereich entgegen zu wirken.