Die Pferdesteuer ist Teil eines Sparpakets. Im Rathaus von Bad Sooden-Allendorf sind bereits rund 1000 Protestbriefe und -mails eingegangen.

Bad Sooden-Allendorf. Für die Pferdesteuer von Bad Sooden-Allendorf müssen Reiter 200 Euro pro Jahr und Tier berappen. Zahlen müssen vor allem Hobby-Reiter, gewerbliche Halter sind weitgehend ausgeschlossen, wie Bürgermeister Frank Hix (CDU) am Donnerstag sagte. Die finanziell stark angeschlagene Kommune ist die erste in Deutschland, die eine entsprechende Steuer verlangt.

Wegen der Einführung der Pferdesteuer zum Jahresbeginn 2013 wollen am Freitag (18.00 Uhr) nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung mehrere Tausend Menschen in dem nordhessischen Kurort demonstrieren. Auch Kirchheim und Schlangenbad haben sich für die Steuer ausgesprochen, wie der Pferdesportverband Hessen berichtete. Zudem hätten weitere Kommunen Interesse, unter anderem Trendelburg, Wanfried, Trebur und Waldkappel.

Im Rathaus von Bad Sooden-Allendorf sind bereits rund 1000 Protestbriefe und -mails eingegangen. „Heftige Gegenwehr, teils mit Anfeindungen“, sagte Hix. Die Stadt mit ihren 8400 Einwohnern und etwa 150 Pferden ist nach seinen Angaben die pro Kopf am höchsten verschuldete Kommune Hessens. Der Bürgermeister rechnet durch die Pferdesteuer mit Einnahmen von 30 000 Euro pro Jahr.

Die Pferdesteuer ist Teil eines Sparpakets. Das Stadtparlament will den Vertrag hierfür am Freitagabend (20.00 Uhr) verabschieden. Viele Millionen Euro sollen eingespart werden, um unter den Schutzschirm des Landes Hessen für notleidende Kommunen zu dürfen. Jeder vierte Stelle in der Verwaltung soll bis 2020 gestrichen werden, auch die Kindergartengebühr und möglicherweise die Grundsteuer B werden erhöht. Zuschüsse für das Freibad werden begrenzt.