Gerätehersteller und Kreditwirtschaft stehen laut Ministerin in der Pflicht. Ilse Aigner eröffnet Kongress über Cyber-Kriminalität.

München. Computerhersteller und Kreditwirtschaft sollen für mehr Sicherheit im Internet sorgen. Das forderte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag bei der Eröffnung des CyberCrime-Kongresses in München.

„Jedes Unternehmen, das im Internet aktiv ist und das Netz für Geschäfte nutzt, muss die Risiken kennen und auf ein Minimum reduzieren“, sagte Aigner. Das sei im eigenen Interesse der Firmen, vor allem aber auch ihrer Kunden.

„Die Unternehmen tragen Verantwortung für eine sichere Informationstechnik und dürfen hier nicht an der falschen Stelle sparen“, sagte Aigner vor Wirtschaftsvertretern, IT-Experten und Repräsentanten von Sicherheitsbehörden. So müsse sich zum Beispiel die Finanzbranche den Vorwurf gefallen lassen, oft nicht genug für die Sicherheit der Kunden zu tun, sagte die Ministerin unter Verweis auf jüngste Berichte über Risiken von mobilem Online-Banking per Smartphones.

Aigner forderte aber nicht nur effektivere Schutzvorrichtungen, sondern auch eine neue Kultur der Transparenz. „Wir brauchen vor allem Offenheit und Ehrlichkeit, wenn ein Hacker-Angriff Erfolg gehabt hat und es zu Datenverlusten gekommen ist“, sagte die Verbraucherministerin. Es sei nicht akzeptabel, wenn ein Unternehmen seine Kunden und die Öffentlichkeit erst verspätet oder nur scheibchenweise über Datenlecks informiere.

Sie teile die Sorgen von Sicherheitsbehörden vor einer neuen Qualität der Online-Kriminalität, sagte die CSU-Politikerin. So hätten es Täter zunehmend nicht mehr nur auf Kontodaten abgesehen, um damit anschließend Bankkonten plündern zu können. Immer öfter werde versucht, die gesamte „Identität“ von Personen zu stehlen, vom Namen über Passwörter bis zu Personalausweisnummer und Kreditkartendaten. Datendieben werde es immer noch zu leicht gemacht.