Im Untreue-Verfahren gegen Christian Goetjes will der Angeklagte nicht sagen, ob er tatsächlich als Zuhälter gearbeitet hat, oder nicht.

Potsdam. Der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen schweigt zu neuen Vorwürfen, wonach er in Berlin einen Escort-Service betreiben soll. „Er möchte sich jetzt nicht dazu äußern“, erklärte der Verteidiger von Christian Goetjes am Montag im Untreue-Prozess vor dem Landgericht Potsdam.

Laut Anklage hat der 34-Jährige knapp 274 000 Euro Parteigelder veruntreut. Während des Prozesses waren neue Erkenntnisse des Landeskriminalamtes Berlin bekanntgeworden, wonach sich Goetjes als Zuhälter betätigt haben soll. Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft, ob es zu Straftaten gekommen ist.

Ungeachtet dessen soll der Prozess in Potsdam wie geplant fortgesetzt werden. Das Gericht wollte am Montag die Parteichefs Annalena Baerbock und Benjamin Raschke vernehmen.

Die neuen Vorwürfe gegen Goetjes sind für das laufende Verfahren nur mit Blick auf die Glaubwürdigkeit des Angeklagten von Belang. So hatte sich der 34-Jährige vor Gericht als mittellos dargestellt. Sollten sich die neuen Vorwürfe erhärten, wären die Berliner Justizbehörden zuständig.