Umweltminister mahnt: Nur noch kleine Chance, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wie internationale Gemeinschaft vereinbart hat.

Berlin. Nach Hurrikan „Sandy“ setzt Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) auf ein Umdenken der US-Regierung beim Klimaschutz. „Ich hoffe sehr, dass in den USA ein Paradigmenwechsel eintritt“, sagte der Minister kurz vor dem am Montag beginnenden UN-Klimagipfel in Doha (Katar). „Das könnte uns helfen, in Doha einen Schritt voranzukommen.“ Wissenschaftler gehen davon aus, dass zerstörerische Wirbelstürme wegen der Erderwärmung häufiger und heftiger werden.

Bei vergangenen UN-Verhandlungen hatte Washington Fortschritte meist blockiert. Nun sei die politische Führung des gerade wiedergewählten US-Präsidenten Barack Obama gefragt, erklärte Altmaier. „Wenn er sich künftig mehr zum Klimaschutz bekennt, könnte das die Einstellung der gesamten Politik in den USA zu diesem Thema ändern“, erklärte der Minister, der an der Schlussphase des zweiwöchigen Gipfels teilnehmen wird.

Altmaier mahnte, dass es nur noch eine kleine Chance gebe, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wie es die internationale Gemeinschaft vereinbart habe. „Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass der Weltklimagipfel ein Erfolg wird.“ Entscheidend sei dabei, dass die Weltgemeinschaft auf ihrem Weg zu einem neuen Klimaschutzabkommen weiterkommt, das 2020 in Kraft treten soll. „Da wird langsam die Zeit knapp, deshalb brauchen wir dazu einen Fahrplan.“

Verhandlungen alleine reichten aber nicht aus, sagte der Minister. Daneben müsse eine verstärkte öffentliche Debatte über die Erderwärmung geführt werden, um den Druck auf die Politik zu erhöhen.

„Und wir müssen den Nachweis bringen, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum kein Gegensatz sind, sondern dass man durch ambitionierte Klimaziele auch neue Wachstumspotenziale schöpft“, unterstrich der Minister. Die deutsche Energiewende werde auch für andere Staaten attraktiv, wenn es Deutschland gelinge, seine wirtschaftliche Stellung dadurch auszubauen.