Über das Register wird der Weg einer Waffe über den aktuellen Besitzer hinaus bis hin zum Waffenhersteller oder Importeur nachvollziehbar.

Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) stellte heute Mittag in Berlin den Stand der Arbeiten am neuen Nationalen Waffenregister vor. Bis Ende des Jahres soll es aufgebaut sein. Nach der europäischen Waffenrichtlinie sind alle EU-Staaten verpflichtet, bis spätestens Ende 2014 ein computergestütztes Waffenregister auf nationaler Ebene zu schaffen. Deutschland erfüllt damit eine EU-Vorgabe zwei Jahre früher. An der Veranstaltung in Berlin nimmt auch der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, teil.

Bundestag und Bundesrat hatten die Einrichtung des zentralen Waffenregisters auch unter dem Eindruck von Amokläufen – etwa in Erfurt oder Winnenden – beschlossen. Bislang sind die Daten über genehmigungspflichtige Waffen bei 550 einzelnen Behörden gespeichert, die aber nicht miteinander vernetzt sind. Künftig soll schnell abrufbar sein, wer Besitzer einer Waffe ist und wo er sie gekauft hat.

Die genaue Zahl der legalen Waffen in Deutschland ist nicht bekannt – das zentrale Waffenregister beim Bundesverwaltungsamt (BVA) soll das ändern. Mitte November war der Probebetrieb laut BVA beendet, und das zentrale Informationssystem der Hamburger Leitstelle des Waffenregisters stand bereit.

Der Weg einer Waffe soll über den aktuellen Besitzer hinaus auch über etwaige Vorbesitzer bis hin zum Waffenhersteller oder Importeur zurückzuverfolgen sein. Vor allem die Polizei erhofft sich davon eine Arbeitserleichterung – und mehr Sicherheit. Denn die Beamten können dann vor riskanten Einsätzen schneller erkennen, welche Bürger Waffen bei sich zu Hause haben.