Der Franzose war am Montag am Flughafen München festgenommen worden. Verdacht auf Beteiligung an Anschlägen von Casablanca 2003.

München. Ein am Münchner Flughafen festgenommener Islamist wird von den Ermittlern als Terrorist eingestuft. „Dem Beschuldigten liegt die Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung in Marokko zur Last“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München am Mittwoch. Es handle sich um eine islamistische Gruppierung.

Der Franzose mit marokkanischen Wurzeln war mit einem vom marokkanischen König ausgestellten Haftbefehl im Zusammenhang mit den Anschlägen in Casablanca im Jahr 2003 zur Fahndung ausgeschrieben. Wie genau er in die Anschläge verwickelt sein soll, konnte der Sprecher nicht sagen. Der genaue Haftbefehl aus dem Ausland liege den deutschen Behörden bislang nicht vor. Bei fünf zeitlich abgestimmten Selbstmordanschlägen auf jüdische und westliche Einrichtungen in Casablanca starben 2003 mehr als 40 Menschen, rund 100 wurden verletzt.

Der 37 Jahre alte Verdächtige sitzt nun im Münchner Gefängnis Stadelheim und wartet auf den Ausgang des Auslieferungsverfahrens. Die Behörden in Marokko müssen nun die Unterlagen nach München schicken. Dafür gebe es eine 40-Tage-Frist, sagte der Justizsprecher. In den kommenden Tagen werde das Oberlandesgericht zunächst über einen vorläufigen Auslieferungshaftbefehl entscheiden. Der gebürtige Marokkaner war am Montag im Fahndungsnetz hängengeblieben, als er am Flughafen mit seiner Frau und drei Kindern aus Paris ankam und nach Dubai weiterreisen wollte.