Größter Islam-Verband in Deutschland mit neuem Vorstand. Nach nur einem Jahr ist der bisherige Vorsitzende offenbar ausgeschieden.

Köln. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) hat am Sonntag einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Ali Dere ist offenbar aus dem Amt geschieden, wie türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend berichtete. Die DITIB-Zentrale in Köln wollte sich erst im Laufe des Montags dazu äußern. Dere, der Professor für islamische Theologie ist, war erst im vergangenen Jahr zum Vorsitzenden gewählt worden. Er will sich den Angaben zufolge wieder seiner akademischen Arbeit zuwenden.

Dem Anadolu-Bericht zufolge wurden der bisherige DITIB-Dialogbeauftrage Bekir Alboga und der Architekt Selim Mercan neu in den siebenköpfigen Vorstand gewählt. Die promovierte Psychologin Emine Secmez als einzige Frau in dem Gremium wurde demnach wiedergewählt. Die Aufgabenverteilung und damit auch der Vorsitz in dem Gremium wird traditionell erst nach der Mitgliederversammlung festgelegt.

Die DITIB ist mit knapp neunhundert Mitgliedsvereinen der mit Abstand größte islamische Verband in Deutschland. Die Organisation mit Hauptsitz in Köln ist ein Verein nach deutschem Recht. Zugleich ist die DITIB personell und strukturell mit der türkischen Religionsbehörde in Ankara verbunden. So entsendet und bezahlt die Behörde die rund achthundert Imame an DITIB-Moscheen in Deutschland. An der Vollversammlung am Sonntag nahm den Angaben zufolge auch der Präsident der Religionsbehörde, Mehmet Görmez, teil.