Bei den Autoschildern sollen künftig auch ganz neue Buchstaben- Kombination möglich sein. Entwurf des Bundes- Ministeriums liegt vor.

Berlin/Erfurt/Düsseldorf/Heilbronn/Stuttgart. Bei ihren Autokennzeichen sollen Kreise und Städte nach Plänen der Bundesregierung mehr Freiraum bekommen. Künftig soll bei der Buchstabenkombination für den Verwaltungsbezirk auch „mehr als ein Unterscheidungszeichen“ erlaubt sein. Ziel ist es, dass alte Kfz-Kennzeichen wieder ausgegeben werden können, die im Zuge von Gebietsreformen verschwunden waren. Grundsätzlich ermöglicht werden sollen damit allerdings auch ganz neue Buchstabenkombinationen.

+++Freie Hand bei Autokennzeichen: Ramsauer will die Städte selbst entscheiden lassen+++

„Es geht darum, dass Kennzeichen, die durch Verwaltungsreformen weggefallen sind, wiederbelebt werden können“, sagte eine Sprecherin von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Montag in Berlin. Über die Pläne hatte auch die „Westfälische Rundschau“ (Montag) berichtet. In mehreren deutschen Regionen sind Rufe nach einer Rückkehr vertrauter alter Kennzeichen laut geworden.

Der Verordnungsentwurf des Verkehrs- und Innenministeriums ermöglicht es zugleich, „dass Unterscheidungszeichen beantragt werden können, die nicht auslaufend waren“.

In Thüringen sollen schon bis zum Jahresende alle bereits abgeschafften regionalen Autokennzeichen wieder ausgegeben werden können. Allerdings werde keiner gezwungen, zu den 20 Kfz-Kennzeichen zurückzukehren, die im Zuge der Gebietsreform von 1994 verschwanden, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag in Erfurt. Die Wiedereinführung alter Nummernschilder beruhe auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Voraussetzung sei jedoch, dass der Bundesrat im September einer entsprechenden Verordnung des Bundesverkehrsministeriums zustimme. Thüringen macht sich bereits seit 2010 für die Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen stark.

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) begrüßt die geplante Lockerung bei den Autokennzeichen. „Freie Wahl bei Kennzeichen finde ich gut“, ließ er am Montag auf Anfrage mitteilen. Ob es künftig auch Kennzeichen für Stadtteile geben solle, müssten aber die Kommunen entscheiden. „Wir als Land NRW wollen da niemandem etwas vorschreiben.“

Das Interesse an den alten Nummernschildern wächst im Südwesten weiter. Mittlerweile wollen 15 Kommunen ihr altes Autokennzeichen wiederhaben, wie Hochschulprofessor Ralf Bochert aus Heilbronn am Montag sagte. Anfang 2012 waren es noch zwölf, darunter Bad Säckingen (SÄK), Crailsheim (CR), Leonberg (LEO), Tettnang (TT) und Öhringen (ÖHR). Mit Kirchheim unter Teck habe auch eine Gemeinde Interesse angemeldet, deren Wunschkennzeichen KIT nicht historisch begründet sei.

(dpa, abendblatt.de)