Die Staatsanwaltschaft in Köln ermittelt gegen Hochschullehrer, die Schmiergelder angenommen haben sollen.

Bielefeld/München. Gegen fast 100 Hochschullehrer aus dem gesamten Bundesgebiet wird nach einem Zeitungsbericht wegen Bestechlichkeit ermittelt. Wie die in Bielefeld erscheinende „Neue Westfälische“ unter Berufung auf den Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld berichtet, sollen die Beschuldigten Schmiergelder von einer Wissenschafts-Beratungsfirma aus Bergisch-Gladbach dafür erhalten haben, dass sie Doktoranden, die zum Teil ungeeignet waren, zu Promotionen verhalfen.

Die Wissenschaftsberatungs-Firma war der Zeitung zufolge im März vergangenen Jahres durchsucht worden. Die Fahnder hätten offenbar verbotene Zuwendungen an bis zu 100 Professoren festgestellt, schreibt das Blatt weiter. Betroffen seien „zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen“. Der bundesweite Betrug mit gekauften Doktortiteln betrifft offenbar viele renommierte Universitäten. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf die Kölner Staatsanwaltschaft vorab berichtet, handelt es sich um Honorarprofessoren aus allen Fachbereichen. Von Medizin über Jura bis hin zu Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften, so Behördensprecher Feld.

Die Hochschullehrer sollen Bestechungsgelder zwischen 4000 und 20 000 Euro bekommen haben. Betroffen seien laut einem Kölner Korruptionsermittler unter anderem Hochschulen in Frankfurt, Tübingen, Leipzig, Rostock, Jena, Bayreuth, Ingolstadt, Hamburg, Hannover, Bielefeld, Hagen, Köln und die Freie Universität Berlin.