Die Aufhebung des Fraktionszwangs für eine Bundestagsabstimmung zur Beschneidung fordert der FDP-Abgeordnete Patrick Meinhardt. Man brauche "einen umfangreichen Informations- und Diskussionsprozess mit sach- und fachkundigen Anhörungen, bei denen alle gesellschaftlich relevanten Gruppen beteiligt werden", sagte er dem Abendblatt. "Ich möchte, dass dies eine Debatte und eine Abstimmung ohne Fraktionsbindungen wird."

Es gehe um eine Diskussion von ethischer Tiefe, bei der die Abgeordneten nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden sollten "und sich sicherlich unterschiedliche Meinungen quer durch alle Fraktionen bilden werden". Man müsse einen möglichst breit getragenen Konsens finden, in dem die Rechtsgüter des Kindeswohls, der körperlichen Unversehrtheit, der Religionsfreiheit und des Rechts der Eltern auf Erziehung sich wiederfinden.