Die kleine Danica May Camacho weiß noch nicht, was ein Symbol ist. Woher auch - sie ist ja gerade eben erst zur Welt gekommen. Zwei Minuten vor Mitternacht übrigens, auf den Philippinen. Für sie ist das, was ihre Mutter ihr bietet - Wärme, Geborgenheit und Nahrung -, erst einmal das Wichtigste. Aber vielleicht hat sie sich doch ein wenig gewundert, dass sich so viele Menschen über ihr Kinderbettchen in der Geburtsklinik in Manila beugten, unter ihnen sogar Beamte der Uno.

Sie alle waren gekommen, um die kleine Danica ganz offiziell zu begrüßen - als den siebenmilliardsten Erdenbürger. Im Jahre 1741 hatte der preußische Demograf Johann Peter Süßmilch diese Zahl an Menschen einst als Höchstbelastung für die Erde ermittelt.

Das mit den Zahlen ist natürlich alles nur symbolisch, denn so genau weiß niemand, wie viele wir eigentlich sind. Es könnten glatt 350 Millionen mehr oder weniger sein. Und damit Danica einen guten Start hat in eine Welt, die derzeit um 80 Millionen Menschen pro Jahr wächst - die Einwohnerzahl Deutschlands - und in der eine Milliarde Menschen hungern oder nicht einmal frisches Trinkwasser haben, bekommt sie ein Stipendium zum Studieren, und auch die Eltern erhalten finanzielle Unterstützung.

Danica, das Symbolmädchen, ist nur eines von rund 350 000 Babys, die auch an diesem Tag zur Welt kamen. Auch sie wollen wir von Herzen willkommen heißen.