Berlin. Die Rede des Papstes im Parlament ist bei den Hamburger Bundestagsabgeordneten auf ein weitgehend positives Echo gestoßen. Der CDU-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg sprach von einer "großen Rede und einer beeindruckenden und würdigen Veranstaltung". Die Rede sei für die Abgeordneten - gleich welcher Religion oder Konfession - ein Moment für die Ewigkeit gewesen, sagte er dem Abendblatt. Weinberg erinnerte an das Fehlen von Olaf Scholz (SPD): "Dass der Erste Bürgermeister nicht da war, war sehr bedauerlich." Scholz war von Innensenator Michael Neumann (SPD) vertreten worden.

Johannes Kahrs (SPD) lobte die Rede als intellektuell brillant. "Es war schön, einmal fernab vom Tagesgeschäft die Wurzeln und Ziele der Politik auf anspruchsvolle Art reflektieren zu können." Die FDP-Parlamentarierin Sylvia Canel bezeichnete die Papstrede als "interessant". Es hätten überraschenderweise grundsätzliche Themen wie die Freiheitsbewegung in Ägypten und die Hungerkatastrophe in Afrika gefehlt. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte dem Abendblatt: "Andere mögen von dieser Rede überrascht gewesen sein, ich war es nicht." Der Papst habe eine philosophische Rede zu einem Thema gehalten, das an diesen Ort passe: das Recht. "Die Bezugnahme auf die Natur als Quelle des Rechts fand ich besonders interessant."

Unions-Fraktionschef Volker Kauder nannte die Rede "bemerkenswert". Benedikt habe die klare Botschaft ausgesendet, "dass der Mensch weder die Macht hat, aus sich heraus Gesetze zu machen, noch das Recht, menschliches Leben zu manipulieren". CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt zeigte sich "überrascht vom Witz und der Ironie" in der Rede.