Hamburg. Auch wenn die Rettung Griechenlands und anderer Schuldensünder in Europa immer neue Milliardenbürgschaften erfordert: Für Deutschland hat sich die Einführung des Euro offenbar gelohnt.

Nach Berechnungen der staatlichen KfW-Bankengruppe brachte die Einheitswährung den Deutschen allein in den vergangenen beiden Jahren einen zusätzlichen Wohlstandsgewinn von 50 bis 60 Milliarden Euro. "Um diesen Betrag wäre die wirtschaftliche Leistung weniger gestiegen, wenn wir noch die D-Mark gehabt hätten", sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch der "Frankfurter Rundschau". Dies entspreche einem Minus von 1,0 bis 1,25 Prozent pro Jahr.

Gäbe es die D-Mark noch, so hätte Deutschland heute ähnliche Probleme wie die Schweiz. Die D-Mark hätte stark gegenüber anderen Leitwährungen zugelegt - nach KfW-Einschätzung um zehn bis 20 Prozent in den vergangenen zwei Jahren -, was es der deutschen Exportwirtschaft auf den Weltmärkten zunehmend erschwert hätte, ihre Produkte zu verkaufen. Irsch sagte, es sei deshalb eindeutig "kostengünstiger, die konditionierten Rettungsmaßnahmen fortzusetzen". Dabei geht die KfW davon aus, dass es bei Kreditgarantien bleibt und kein Land pleitegeht.

Genau dies aber befürchten viele Deutsche. Vor nichts haben sie derzeit so viel Angst wie vor der Euro-Schuldenkrise, ergab eine Umfrage.