Hamburg/Berlin. Im Streit um die Förderung weiblicher Führungskräfte hat Hamburgs Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) gestern eine gesetzliche Frauenquote gefordert. "Die Zeit für freiwillige Selbstverpflichtungen ist vorbei, dieser Ansatz ist gescheitert", sagte Schiedek dem Abendblatt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schließt - anders als Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) - eine gesetzliche Quote vorerst aus. Die Koalition setzt mehrheitlich auf eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft, bis 2013 mehr Frauen in Vorständen einzustellen. Schiedek sagte, es gebe genug Frauen, die für höchste Führungsämter qualifiziert seien. "Doch bisher haben sie kaum eine Chance. Darum brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Quote." Inzwischen setzt sich auch die CSU für die Quote ein. Bayerns Justizministerin Beate Merk sagte: "Nur eine verbindliche Ziellinie lässt Unternehmen generell darüber nachdenken, Frauen in ihre Führungsebene zu holen. Die Quote kann damit ein Türöffner sein."