Integrationsbeauftragte Böhmer beklagt “archaisches Rollenverhalten“. Durch ein Gesetz sollen Zwangsehen bald unter Strafe stehen.

Berlin. Die Bundesregierung will im Ausland zwangsverheirateten Mädchen, die in Deutschland aufgewachsen sind, ein Rückkehrrecht ermöglichen. Das kündigte die Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer (CDU), im Hamburger Abendblatt an. „Es kann nicht sein, dass manche türkische Frauen oder aus anderen Herkunftsländern bei uns immer noch zur Ehe gezwungen werden und in Ferienzeiten immer noch Heiratsverschleppungen stattfinden“, sagte Böhmer. Die Bundesregierung bereite ein Gesetz vor, das Zwangsverheiratungen als eigenen Straftatbestand unter Strafe stelle, so die Integrationsbeauftragte. „Zugleich wollen wir Mädchen helfen, die in Deutschland aufwachsen und zur Schule gehen: Wenn sie im Land ihrer Eltern zwangsverheiratet werden, wollen wir ihnen ein Rückkehrrecht nach Deutschland geben“, sagte Böhmer weiter.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung beklagte ein „archaisches Rollenverhalten“ in manchen türkischen Familien. Sie registriere mit Erstaunen, so Böhmer, „dass manche türkische Familie in Verhältnissen lebt, wie sie vielleicht vor Jahrzehnten in ihrer Heimatregion üblich waren. Damit meine ich ein geradezu archaisches Rollenverhalten.“

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