SPD und Grüne erzielen eine Mehrheit auch ohne Hilfe der Linken. Union und FDP fallen auf Rekordtief von zusammen nur noch 34 Prozent.

Hamburg. Zum ersten Mal seit langer Zeit hat eine Umfrage bundesweit wieder eine rot-grüne Mehrheit ohne die Linke ergeben. Nach der veröffentlichten Forsa-Erhebung für „Stern" und RTL kämen SPD und Grüne derzeit zusammen auf 47 Prozent. Die derzeitigen Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP hätten dagegen nur 34 Prozent, wobei die FDP auch noch unter der Fünf-Prozent-Marke läge. Für die Linke würden 11 Prozent stimmen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.

Im einzelnen entfielen laut „Stern"/RTL-Wahltrend auf die SPD wie in der Vorwoche 28 Prozent und auf die Grünen ein neues Rekordhoch von 19 Prozent und somit ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Damit könnten beide Parteien alleine regieren und wären auch nicht mehr auf eine Unterstützung der Linken mit ihren unverändert 11 Prozent angewiesen.

Die Talfahrt der schwarz-gelben Koalitionsparteien setzte sich dagegen laut Umfrage weiter fort. So kämen CDU und CSU zusammen nur noch auf 30 Prozent und damit erneut einen Prozentpunkt weniger als vor einer Woche. Die FDP verharrte bei nur 4 Prozent. Für sonstige Parteien würden 8 Prozent der insgesamt 2.500 Befragten stimmen.

Die nur noch 34 Prozent für Union und FDP sind deren niedrigster Wert, den das Forsa-Institut seit Beginn seiner kontinuierlichen Erhebungen für den „Stern" 1986 je für die beiden jetzigen Koalitionsparteien gemeinsam gemessen hat. Insgesamt hat das linke Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei mit zusammen 58 Prozent nun einen gewaltigen Vorsprung von 24 Punkten vor Union und FDP. Die Befragung erfolgte von Montag bis Freitag vergangener Woche.