Das Fahrwerk qualmte, der Minister-Flieger musste geräumt werden. Eine Ersatzmaschine sollte Guttenberg weiter nach Peking bringen.

Kiew/Berlin. Es war mal wieder die Flugbereitschaft der Bundeswehr mit ihren alten Mühlen: Wegen einer Flugzeugpanne hat sich eine Asienreise von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verzögert. Bei einem Tankstopp in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ließ die Luftwaffen-Crew die mehr als 20 Jahre alte Challenger-Maschine wegen eines qualmenden Fahrwerks räumen. Später stellte sich der Schaden als relativ harmlos heraus.

Durch ein Leck in der Nähe der Bremsen war Flüssigkeit ausgetreten. Trotzdem konnte der kleinste VIP-Flieger der Luftwaffe mit nur zwölf Passagiersitzen nicht weiterfliegen. Guttenberg übernachtete von Mittwoch auf Donnerstag in Kiew und wollte seine Reise am Nachmittag mit einer aus Deutschland eingeflogenen Ersatzmaschine fortsetzen. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu Pannen mit Regierungsfliegern gekommen. Zuletzt kam Kanzlerin Angela Merkel im Frühjahr 2009 zu spät zu einem EU-Gipfel, weil eine Challenger wegen eines Triebwerkschadens in Hannover zwischenlanden musste.

Der Austausch der VIP-Flieger der Luftwaffe läuft bereits. Im März übergab die Lufthansa den ersten Airbus A319 mit 44 Plätzen an die Luftwaffe. Ein weiteres Exemplar soll noch in diesem Sommer folgen. Für Langstreckenflüge erhält die Flugbereitschaft Ende des Jahres eine umgebaute A340 mit 124 Sitzplätzen. Ein zweites Flugzeug dieses Typs soll im nächsten Jahr geliefert werden. Dann sollen auch vier Bombardier-Maschinen in der Größe der Challenger vom Typ Global 5000 an die Luftwaffe übergeben werden.