Hamburg. Für Torsten Siegmund (50) geht eine Irrfahrt durch die deutsche Hartz-IV-Bürokratie einem glücklichen Ende entgegen. Der Empfänger von Arbeitslosengeld II aus dem Alten Land kann nun doch am kommenden Montag als Landschaftsgärtner auf dem Bio-Obsthof Münch anfangen.

Nach dem Abendblatt-Bericht über die fehlende Eingliederungshilfe und den Streit zwischen der Arge und der Deutschen Rentenversicherung haben die Behörden nun eingelenkt. Siegmunds künftiger Arbeitgeber erhält gemäß den Regeln der Hartz-Reform den Zuschuss zu den Lohnkosten für ein halbes Jahr. Er ist erleichtert, dass er wieder arbeiten kann.

Sein designierter Chef Claus-Peter Münch sagte: "Man staunt über die Behörden. Ich konnte es erst selbst nicht fassen, dass es so schnell geht." Münch hatte Siegmund den Arbeitsplatz bis Ende dieses Monats freigehalten. Aber erst im März sollte Siegmund einen Beratungstermin bei der Rentenversicherung haben, ob und welchen Zuschuss sein künftiger Arbeitgeber bekommt.

Seit zwei Monaten wissen die Behörden, dass Siegmund ein Jobangebot hat. Sein Behördenschicksal hatte für Aufsehen gesorgt, weil ein arbeitswilliger Hartz-IV-Empfänger mit Jobangebot an der Bürokratie zu scheitern drohte.