Die Rocker hätten laut Polizei ein asiatisches Gärtnerteam angeheuert, das sich rund um die Uhr um die Pflanzen gekümmert habe. Es sei eine der größten Cannabis-Plantagen, die in Nordrhein-Westfalen bislang entdeckt worden sei.

Düsseldorf. Bei einer Groß-Razzia gegen Rockerbanden an Rhein und Ruhr ist die Polizei in Düsseldorf auf eine riesige Haschisch-Plantage gestoßen. In einem alten Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg seien mindestens 4000 Cannabis-Pflanzen angebaut worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Die Rocker hätten ein asiatisches Gärtnerteam angeheuert, das sich rund um die Uhr um die Pflanzen gekümmert habe. Es sei eine der größten Cannabis-Plantagen, die in Nordrhein-Westfalen bislang entdeckt worden sei. Der Bunker dient dem Rockerclub „Clan 81“ als Hauptquartier, der den „Hells Angels“ zugerechnet wird.

Mehr als 500 Polizisten, darunter schwer bewaffnete Spezialkräfte, waren am späten Mittwochabend in Rocker-Quartiere in Düsseldorf, Oberhausen, Solingen und Langenfeld eingedrungen. Sie nahmen mehrere Personen fest und beschlagnahmten einen Elektroschocker, ein Messer und ein Beil. „Unserer Einschätzung nach war der Einsatz sehr erfolgreich“, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Anlass für die Durchsuchung war eine brutale Auseinandersetzung zwischen „Hells Angels“ und „Bandidos“ im Januar in Mönchengladbach, bei der zwei Rocker durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seitdem unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs. Bereits im Februar war die Polizei deshalb zu Durchsuchungen in Leverkusen, Köln und Duisburg ausgerückt.

Die Landesregierung hatte erst vor wenigen Tagen über zunehmende Konflikte zwischen den beiden Rockerbanden in NRW berichtet. Beide Motorradclubs haben den Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen insgesamt rund 650 Mitglieder. (dpa)