Noch vor einem Jahr war nicht daran zu denken, dass Deutschland so schnell aus der Atomenergie aussteigen wird. Ein Teil des Stroms aus der Steckdose sollte noch über Jahrzehnte aus Kernenergie gewonnen werden. Nun soll sich der Mix an Energieformen völlig neu ordnen. Derzeit laufen noch neun Atomkraftwerke in Deutschland. 2015, 2017 und 2019 geht jeweils ein weiteres AKW vom Netz. 2021 folgen drei andere Meiler, und die letzten drei Kernkraftwerke stellen den Betrieb 2022 ein. Zurzeit liegt der Anteil der regenerativen Energielieferanten - vor allem Wind- und Wasserkraft, Solarstrom und Biogas - bei etwa 20 Prozent des gesamten Stroms, der in Deutschland produziert wird. Der Anteil des "grünen Stroms" soll bis 2020 auf 35 Prozent steigen, und bis 2030 soll sogar die Hälfte der deutschen Energie erneuerbar sein. In 40 Jahren soll die Stromerzeugung zu 80 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren. Der derzeitige Mix ist davon noch weit entfernt. Braunkohle, Steinkohle, Atomkraft und Erdgas bilden das Fundament der deutschen Energieversorgung.