Laut Bericht zur Integration haben es ausländische Bürger in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt immer noch schwerer als Nichtmigranten.

Berlin. Die Bundesregierung hat den neuen Bericht zur Integration ausländischer Bürger in Deutschland vorgeleg. Laut der Studie gibt es bei der Integration von Zuwanderern Fortschritte. Doch Migranten haben es in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt weiterhin schwerer als Bürger mit deutscher Nationalität. Rund 16 Millionen Bundesbürger mit ausländischer Herkunft leben in Deutschland. „Das Ziel der gleichen Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zwar noch nicht erreicht“, sagte Maria Böhmer (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, am Donnerstag in Berlin. Die Entwicklung gehe aber klar in die richtige Richtung.

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Vor allem bei den betreuten Kindern in Tageseinrichtungen und der erwerbstätigen Familienmitgliedern hätte es in den letzten fünf Jahren eine positive Entwicklung gegeben, sagte Böhmer bei der Vorlage des Berichts. Darin wird zugleich vor einem überproportional höheren Armutsrisiko von Menschen mit Migrationshintergrund gewarnt, das mit 26,2 Prozent deutlich über dem der Gesamtbevölkerung mit 14,5 Prozent liegt. 2010 verließen nach dem Bericht 4,4 Prozent der 18- bis 24-jährigen Migranten die Schule ohne Abschluss. Damit hat sich die Quote zwar seit 2005 (5,1 Prozent) verringert. Sie ist aber im Vergleich zur Quote von Schülern ohne ausländische Wurzeln (1,6 Prozent) immer noch deutlich höher. Der Anteil von Langzeitarbeitslosen mit Migrationshintergrund, die seit mindestens einem Jahr erwerbslos sind, sank um 39 Prozent auf sechs Prozent. Allerdings sank er bei Nichtmigranten im selben Zeitraum um 44 auf 3,1 Prozent.

Der zweite sogenannte Integrationsindikatoren-Bericht betrachtet den Zeitraum von 2005 bis 2010. Unter anderem untersuchten die Wissenschaftler im Auftrag der Bundesregierung, welche Schulabschlüsse Jugendliche mit ausländischen Wurzeln haben, wie Migranten sich in Parteien und Bürgerinitiativen engagieren und wie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind.

Mit Material von dpa/dapd/kna