Einige Zeit hat Zaman Masudi überlegt, ob sie wirklich nach Berlin fahren soll, ins Schloss Bellevue, zum Bundespräsidenten Christian Wulff, der jetzt mit schlechten Schlagzeilen die Zeitungen füllt. Am kommenden Donnerstag lädt Wulff zum Neujahrsempfang ein - und ehrt dann 80 Menschen, die sich in Deutschland engagieren. Darunter auch fünf Hamburgerinnen und Hamburger. Auch Masudi ist dabei. Sie leitet seit 30 Jahren den Koordinierungsrat für Iranerinnen in Hamburg:

Masudi floh Anfang der 80er aus dem Iran - seitdem setzt sie sich ein für Flüchtlinge, die nach Hamburg kommen. "Die Debatte ist sehr unangenehm für Wulff", sagt Masudi. Sein Umgang mit der Presse habe dem Amt des Bundespräsidenten sehr geschadet.

Und doch will Masudi nach Bellevue fahren. "Diese Ehrung ist eine wichtige Anerkennung für unsere Arbeit." Auch Gürol Gür, der Chef der Kette "Schanzenbäckerei", wird ausgezeichnet. Er kam als Gastarbeitersohn, heute führt er rund 250 Mitarbeiter. Für ihn war klar: Er fährt nach Berlin. "Ich bin Unternehmer. Politiker sollen Politik unter sich ausmachen."

Dorit Pluns wird für ihre Arbeit bei der Johanniter-Unfallhilfe geehrt. Auch sie sagt: "Es geht um die Anerkennung der Hilfe, nicht um den Präsidenten."