Hamburg. Für eine Übernachtung bei Freunden sollte einem Höflichkeits-Experten zufolge als Gegenleistung kein Bargeld angeboten werden. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Knigge Gesellschaft, Hans-Michael Klein, der "Saarbrücker Zeitung" mit Blick auf eine entsprechende Äußerung der ZDF-Journalistin Bettina Schausten während eines Interviews mit Bundespräsident Christian Wulff am Mittwoch. Die Aussage von Schausten, wonach sie Freunden 150 Euro für eine Übernachtung zahlen würde, sei "albern, peinlich und skurril". Man revanchiere sich nicht sofort, sondern "an passender Stelle und Gelegenheit".

Auch bei Facebook machen sich mehrere Gruppen über die Moderatorin lustig. Die Seiten "Fr. Schausten muss ihre bezahlten Übernachtungen bei Freunden offenlegen", "Übernachte bei Bettina Schausten" und "400 Fragen an Frau Schausten" hatten gestern Nachmittag zusammen über 5500 Fans.

"Also für 150 Euro die Nacht kann Sie gerne mein Gästezimmer haben - aber Frühstück kostet extra", spottet ein Nutzer. "So, und jetzt mal 'ne Liste der Übernachtungen im letzten Jahr zusammen mit allen Quittungen!" ein anderer. Der Nächste fällt ein vernichtendes Urteil über die Hauptstadtpresse: "Mit einem Satz gezeigt, was für ein Geist in der Berliner Medienlandschaft vorherrscht. Moralapostel sind dagegen Schwerenöter. Schade nur, das man nur wenig bis gar keine Energie aufwenden wird, um einmal das Leben der öffentlichen Person Schausten auf links zu drehen. Was da wohl alles zum Vorschein kommen würde."