Drei leibhaftige Ministerinnen, eine Regierungsbeauftragte, ein runder Tisch mit zwei Arbeitsgruppen: Berlin bietet gegen Missbrauch und Gewalt in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen auf, was es hat.

Und das ist nicht viel. Denn Missbrauch ist heute schon verboten. Gesetze dagegen gibt es. Woran es seit Jahrzehnten mangelt, sind eine effektive Aufsicht über Internate, qualifiziertes pädagogisches Personal und ein Klima der Offenheit, in dem Missstände zur Sprache kommen und diskutiert werden können. Dem stehen bisher Korpsgeist von Kirchen und Internaten sowie leider oft auch das Elitedenken von Eltern entgegen.

Um das zu erkennen, bedarf es keiner neuen Gremien. Die täuschen lediglich Aktivität vor. Nach langer und intensiver Debatte, nach der sich die akute Aufregung gelegt hat, wird ein runder Tisch oft zur langen Bank. Die bisherigen Opfer hätten einen sofortigen Arbeitsbeginn verdient. Künftige darf es nicht mehr geben.