Als nach der Bundestagswahl klar war, dass Sigmar Gabriel die Führung der taumelnden SPD übernehmen sollte, regierte die Skepsis. Doch inzwischen raunt man sich auch auf den Fluren der Union zu, dass der Niedersachse, der im Laufe seiner Karriere Ministerpräsident, Popbeauftragter der SPD und Umweltminister war, auch seinen neuen Job im Griff hat. Und der heißt: Hoffnungsträger. Seit er die Regentschaft im Willy-Brandt-Haus übernommen hat, wirkt die SPD frischer und angriffslustiger. Vorlagen liefert Schwarz-Gelb dem begnadeten Zuspitzer zuhauf, da kann er sich nicht beschweren. Und wenn die Kanzlerin 2010 mit den Ministerpräsidenten um die große Einkommenssteuerreform ringt, dürfte er endgültig zu großer Form auflaufen.