München. Nach fast sieben Wochen ist der von Studenten besetzte größte Hörsaal der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität geräumt worden. Die Protestierenden, die über Weihnachten an der Uni ausgeharrt hatten, verließen die Universität gestern Morgen friedlich. Universitätspräsident Bernd Huber hatte um 6.15 Uhr von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und die 22 Verbliebenen zum Gehen aufgefordert.

Die Polizei war mit 30 bis 50 Beamten vor Ort und begleitete die Protestierenden aus dem Gebäude. Da diese widerstandslos gegangen seien, handele es sich streng rechtlich nicht um eine Räumung, betonte die Polizei.

Die Uni begründete die Räumung mit massiven Einschränkungen im Vorlesungsbetrieb und Belastungen für das Personal. Zudem stellte die Uni wegen Sachbeschädigungen, die während der Besetzung vorgekommen seien, Strafantrag gegen unbekannt. Uni-Präsident Huber bezifferte die Kosten der Besetzung auf rund 100 000 Euro. Unter anderem wirft die Uni den Studenten vor, die Wände beschmiert und Türen aufgebrochen und zerstört zu haben.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die bayerische SPD zeigten sich solidarisch mit den Studenten. Diese hatten den Hörsaal im Zuge eines bundesweiten Protests besetzt. Unter anderem fordern sie mehr Mitbestimmung, Änderungen bei Master und Bachelor, die Abschaffung der Studiengebühren und eine bessere finanzielle Ausstattung der Universitäten.