Der freiwillige Einsatz von hochqualifizierten Hochschulabsolventen an Berliner Schulen ist aus Sicht des Senats ausgesprochen positiv angelaufen.

Berlin. Die bundesweite Initiative „Teach First Deutschland“ startete in der Hauptstadt zu Schuljahresbeginn im August an 29 Schulen meist in sozialen Brennpunkten, teilte Bildungs- Staatssekretärin Claudia Zinke in der Antwort auf Parlamentarische Anfragen der SPD und der Grünen mit. Die sogenannten Fellows verpflichteten sich zu einer zweijährigen Hilfstätigkeit an den Schulen, um vor allem Kinder und Jugendliche mit schlechten Startchancen gezielt in verschiedenen Bereichen zu fördern. Das Land beteiligt sich mit insgesamt 1,5 Millionen Euro für zwei Schuljahre an den Kosten für den Einsatz der Fellows.

Um eine Beteiligung an „Teach First Deutschland“ in den drei teilnehmenden Ländern Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen haben sich rund 730 Personen beworben, hieß es. Die Bewerber müssen „persönlich und fachlich geeignet“ sein, was bedeute, dass sie einen „überdurchschnittlichen Hochschulabschluss“ vorweisen und möglichst über „interkulturelle Fähigkeiten“ verfügen müssen sowie belastbar und besonders engagiert sein sollen, hieß es. Die Fellows sind bei „Teach First Deutschland angestellt“ und werden nur im Einvernehmen mit der anfordernden Schule eingesetzt. Die Schulen suchen die Initiative und die Bildungsverwaltung gemeinsam aus.

Die Fellows stehen den Schulen in einem Umfang von 40 Zeitstunden pro Woche zur Verfügung. Davon sollen 24 Stunden in direktem Kontakt mit den Schülern verbracht werden. Dies könne sowohl Unterricht in Absprache mit den verantwortlichen Lehrern, Teamteaching, Teilungs- und Förderstunden, Projektarbeit, Ausflüge oder Kurse umfassen, erklärte die Staatssekretärin. Acht Stunden sind für Vor- und Nachbereitung vorgesehen, acht Stunden ohne direkten Schülerkontakt zum Beispiel für Fortbildungsmaßnahmen. Die Fellows werden nicht auf die Regelausstattung der Schulen angerechnet.

Die freiwilligen Lehrkräfte verteilen sich in Berlin auf je sechs Schulen in Mitte und Neukölln, je fünf Schulen in Pankow und Lichtenberg, vier Schulen in Spandau, zwei in Charlottenburg- Wilmersdorf und eine in Freidrichshain-Kreuzberg. An wenigen Schulen sprachen sich Personalräte gegen den Einsatz der Fellows aus. Der Senat will das Programm jedoch aufgrund der guten Erfahrungen im kommenden Schuljahr auf weitere Schulen ausdehnen.