Berlin. Die Schwarzarbeit hat in der Wirtschaftskrise offenbar deutlich zugenommen. Das geht nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" aus Berechnungen hervor, die der Volkswirtschaftsprofessor Friedrich Schneider von der Linzer Universität vorgelegt hat. "In der Rezession boomt die Schwarzarbeit wie lange nicht", sagte Schneider.

Der Experte begründet dies vor allem mit den Einnahmeverlusten der Menschen in der Wirtschaftskrise. "Die Arbeitslosigkeit steigt, die Kurzarbeit hat extrem zugenommen, die Überstunden gehen zurück. Diese Verdienstverluste versuchen die Leute auszugleichen, indem sie illegal nebenbei Geld verdienen."

Außerdem hätten Menschen, die von Firmen weniger eingesetzt würden, mehr Zeit, an der Steuer vorbei zu arbeiten. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im September eine Million Menschen als Kurzarbeiter registriert. Schneider schätzt, dass das Volumen der Schattenwirtschaft in Deutschland 2009 um mindestens 15 Milliarden Euro auf bis zu 365 Milliarden Euro gestiegen ist.