Berlin. Hunderttausende Kurzarbeiter müssen nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung für 2009 Steuern nachzahlen. Den Beschäftigten drohten je nach Einkommen Nachzahlungen von mehreren Hundert Euro, berichtet die Zeitung unter Berufung auf den Neuen Verband der Lohnsteuerhilfevereine (NVL). In der Spitze könne die Nachforderung der Finanzämter bei fast 1100 Euro liegen. Laut NVL addieren die Finanzämter demnach am Jahresende das steuerfreie Kurzarbeitergeld auf das reguläre Einkommen, wodurch sich der persönliche Steuersatz der Betroffenen verändere. Das könne zu Steuernachforderungen oder - im günstigen Fall - auch zu geringen Rückerstattungen der Finanzämter führen.

NVL-Chef Uwe Rauhöft mahnt die mehr als eine Million Kurzarbeiter in Deutschland, für 2009 eine Steuererklärung einzureichen. "Alle Kurzarbeiter müssen für 2010 eine Steuererklärung abgeben - egal, ob sie Steuern nachzahlen müssen oder Geld zurückbekommen", sagte Rauhöft dem Blatt. Insgesamt gab es 2009 mehr als eine Million Kurzarbeiter in Deutschland. Die meisten waren in der Metall- und Elektrobranche beschäftigt.