Wiesbaden. Im Osten Deutschlands ist das Armutsrisiko weitaus größer als im Westen. Bundesweit sind 14,4 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Den Angaben zufolge hatten in Ostdeutschland einschließlich Berlin im vergangenen Jahr 19,5 Prozent der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, in Westdeutschland 13,1 Prozent.

Bundesweit besonders gefährdet sind laut Statistik erwerbslose Personen sowie Alleinerziehende und deren Kinder. In Westdeutschland haben Frauen ein höheres Armutsrisiko als Männer, in Ostdeutschland gibt es da keine nennenswerten Unterschiede. In Ostdeutschland weniger von Armut bedroht als in Westdeutschland sind Menschen im Alter ab 65 Jahren.

Wie die Statistik ausweist, hatte vergangenes Jahr in Mecklenburg-Vorpommern jede vierte und in Bremen jede fünfte Person ein erhöhtes Armutsrisiko, in Bayern und Baden-Württemberg dagegen nur etwa jede zehnte. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung eines Landes auskommen müssen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnte vor massenhafter Verarmung und der Verödung ganzer Regionen in Deutschland.