Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Tarifunion des Beamtenbundes (dbb) fordern insgesamt fünf Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Dies ist die zwischen den Gewerkschaften gestern in Berlin abgestimmte Gesamtforderung für die im Januar beginnende Tarifrunde. In Potsdam wird dann für insgesamt rund 1,2 Millionen Angestellte des Bundes und der Kommunen verhandelt.

"Die Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst ist - trotz steigender Belastung für die Beschäftigten - in den vergangenen zehn Jahren hinter der durchschnittlichen Entwicklung aller anderen Branchen zurückgeblieben", sagte Ver.di-Chef Frank Bsirske. "Wir sind angesichts der öffentlichen Haushaltslage realistisch, aber nicht kleinmütig, sondern ob unserer Leistungen selbstbewusst", sagte der Vorsitzende des Beamtenbundes dbb, Peter Heesen. Die Gesamtkosten für Bund und Kommunen bezifferte eine dbb-Sprecherin auf 4,6 Milliarden Euro. Ein Abschluss wäre auch wegweisend für den mittelbaren öffentlichen Dienst wie Wohlfahrtsverbände und die Bundesagentur für Arbeit. Der dbb spricht daher von insgesamt 2,1 Millionen betroffenen Arbeitnehmern. In der Tarifrunde 2008 war das Ergebnis erst in den Verhandlungen über einen Schlichterspruch zustande gekommen.