Berlin. Der Bundestag hat den Bundeswehr-Einsatz zur Stabilisierung Bosniens um ein weiteres Jahr verlängert. Die Abgeordneten stimmten am Freitag in der letzten Sitzung des Parlaments in diesem Jahr der Absenkung der Mandatsobergrenze von 2400 auf 900 Soldaten zu. Derzeit sind als Teil der europäischen Schutztruppe Eufor noch 120 deutsche Soldaten in Bosnien stationiert. Der Bosnien-Einsatz hatte 1996 unter dem Dach der Nato begonnen und wurde mittlerweile der EU übertragen. Ziel ist die militärische Absicherung des Friedensvertrags von Dayton, der den Bosnien-Krieg beendet hatte.

Die bisherige Mandatsobergrenze wurde nie ausgeschöpft. Die tatsächliche Höchststärke erreichte das deutsche Kontingent 2005 mit rund 1100 Soldaten. Mit der neuen Obergrenze von 900 Soldaten behält die Bundeswehr ausreichend Flexibilität, um die Truppen bei einer plötzlichen Verschlechterung der Lage rasch aufzustocken.

Die Bundeswehr beteiligt sich auch weiterhin am Kampf gegen Piraten vor der Küste Somalias. Der Bundestag verlängerte zuvor auch dieses Mandat für die EU-Mission "Atalanta" mit großer Mehrheit. Im Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika hat die Bundeswehr derzeit rund 240 Soldaten mit der Fregatte "Bremen" im Einsatz. Die Mandatsobergrenze bleibt bei 1400 Soldaten. Das neue Mandat soll wiederum ein Jahr gelten.