Berlin/Stockholm. Im koalitionsinternen Streit um das geplante Betreuungsgeld hat sich Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) an die Seite der FDP gestellt. "Aus großstädtischer Sicht habe ich die Erfahrung gemacht, dass Geld häufig nicht bei den Kindern ankommt, sondern für andere Zwecke verwendet wird, für was auch immer", sagte Beust in Stockholm dem Abendblatt. Der CDU-Politiker weiter: "Nur Gutscheine sichern, dass das Geld die Kinder erreicht."

Auf Betreiben der CSU hatten Union und FDP in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, ab 2013 ein Betreuungsgeld von monatlich 150 Euro an Eltern zu zahlen, die Kinder unter drei Jahren zu Hause betreuen wollen.

Die Liberalen fürchten, dass das Geld nicht zum Wohl der Kinder eingesetzt wird, und fordern ein Gutscheinsystem, bei dem die staatliche Unterstützung indirekt - etwa durch zweckgebundene Zuschüsse für bestimmte kindgerechte Bildungsangebote - gewährt wird. Die CSU will Gutscheine aber weiter nur in Ausnahmefällen vergeben, wie Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich sagte: "Der Grundsatz heißt Betreuungsgeld."