Berlin. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat den Länderfinanzausgleich infrage gestellt und damit die Länderchefs von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gegen sich aufgebracht. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) warf Seehofer im Abendblatt "gefährliche Stimmungsmache" vor, auch Peter Harry Carstensen (CDU) forderte: "Die Bayern sollten nicht immer so laut sein." Seehofer hatte zuvor der "Bild am Sonntag" gesagt: "Solidarität und Eigenverantwortung müssen eine gesunde Balance halten." Diese Balance sei beim Länderfinanzausgleich in Gefahr, einige Nehmerländer leisteten sich trotz klammer Kassen Wohltaten, die es selbst in Bayern nicht gebe. Unterstützung für Seehofer kam aus Hamburg, das ebenfalls Geberland ist. Es sei "schwer erträglich", wenn es sich Nehmerländer wie Berlin in der Hängematte des Finanzausgleichs bequem machten, sagte Finanzsenator Michael Freytag (CDU).