Hamburg. Die EU will den USA nahezu unbegrenzten Zugriff auf Daten europäischer Bankkunden ermöglichen, berichtet die "Financial Times Deutschland" ("FTD"). Ein Entwurf der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft für ein Abkommen mit Washington sehe vor, dass amerikanische Terrorfahnder künftig legal Daten zu grenzüberschreitenden und inländischen Überweisungen in Europa auswerten können. Zugriff hätten die Fahnder dabei nicht nur auf Daten des belgischen Unternehmens Swift, das den Großteil der internationalen Überweisungen in der EU, Afrika und Nahost verarbeitet. Dem Entwurf zufolge könnten die US-Ermittler auch nationale Zahlungsverkehrsdienstleister anzapfen, hieß es. Laut "FTD" sollen die Terrorfahnder im US-Finanzministerium ihre Anfrage zwar begründen und "so eng wie möglich zuschneiden". Aber wenn die Anfrage nicht präzise formuliert sei, "sollen alle relevanten Daten im Paket übermittelt werden" inklusive Name, Adresse, Konto- und Personalausweisnummer. Kritiker in Brüssel und den EU-Staaten hätten deshalb große Datenschutzbedenken und sehen rechtliche Probleme, berichtet die Zeitung. (AP)