Berlin. Die FDP allein gegen alle: Mit einem Vorstoß für eine Rente ab 60 haben die Liberalen breiten Widerspruch ausgelöst. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, hatte der "Bild"-Zeitung gesagt, mit dem Auslaufen der Altersteilzeit Ende dieses Jahres müsse es ein neues Angebot zum Übergang von der Arbeit in die Rente geben. Künftig solle sich jeder Arbeitnehmer ab 60 für eine Teil- oder Vollrente entscheiden. Zudem müssten die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner fallen.

Der CDU-Rentenexperte Peter Weiß erklärte, es sei "müßig, jeden Tag einen Teil aus dem Wahlprogramm als öffentliche Forderung zu formulieren".

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wurde noch schärfer. Er sagte dem Abendblatt, es könne nicht sein, "dass die FDP jetzt anfängt, den Koalitionsvertrag nachzuverhandeln". Die Linke wiederum sah die Rentner mit 60 bereits "zum Tütenpacken beim Discounter" verurteilt.