Im Terrorismusprozess gegen die islamistische Sauerland-Gruppe hat der Angeklagte Daniel Schneider den Vorwurf des versuchten Mordes an einem Polizisten zurückgewiesen.

Düsseldorf. Bei einem Handgemenge während der Festnahme im sauerländischen Oberschledorn habe er zwar die Dienstwaffe des Polizisten aus der Halterung gezogen, räumte der 24-Jährige gestern vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf ein. Doch obwohl sich beim Kampf um die Waffe ein Schuss löste, habe er zu keinem Zeitpunkt die Absicht gehabt, auf den Polizisten zu schießen, sagte Schneider. Er muss sich als Einziger der vier Angeklagten auch wegen versuchten Mordes verantworten.

Die Sauerland-Gruppe war im Herbst 2007 in einem Ferienhaus im Sauerland von der Spezialeinheit GSG 9 festgenommen worden. Ihr wird die Vorbereitung verheerender Bombenanschläge und die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung vorgeworfen. Der Angeklagte, Adem Yilmaz, hatte bereits gestanden, dass die Gruppe mit Attentaten auf drei US-Diskotheken und einen Flughafen Terror im Ausmaß des 11. September 2001 habe verbreiten wollen.