Der Soldat der Zukunft muss sich auf einem äußerst komplexen Gefechtsfeld bewegen. Nicht klar strukturierte Schlachten zwischen Panzer- und Infanteriedivisionen dürften die bewaffneten Konflikte der kommenden Jahrzehnte kennzeichnen, sondern eine hoch bewegliche, mit elektronischen Mitteln unterstützte Kampfführung.

Hamburg. Der Krieg der Zukunft ist vor allem ein asymmetrischer - es sei denn, es entstehen irgendwann neue zwischenstaatliche Großkonflikte.

Ein Soldat, der dieser neuen Kampfführung gewachsen sein, der die immer anspruchsvollere Waffentechnik beherrschen will, muss sehr gründlich ausgebildet sein. Mit sechs kümmerlichen Monaten Wehrpflicht, kaum mehr als ein Schnupperkurs, ist dies nicht zu schaffen. Die FDP hat sich damit am Verhandlungstisch durchgesetzt - per saldo hat sie den Ausstieg aus der Wehrpflicht eingeleitet.

Das ist ein schwerer militärpolitischer Fehler. Zum einen sind Wehrpflichtige mit ihren vielschichtigen Talenten und Fähigkeiten eine ungeheure Bereicherung für jede Armee. Zum anderen haben unsere Verbündeten bereits die bittere Erfahrung gemacht, dass reine Freiwilligenarmeen erheblich teurer kommen. Und dass sie ihre Reihen beileibe nicht immer mit den Besten auffüllen können.